1.5.3 Kreisteilungskörper und Einheitswurzeln

SEi $ K$ ein Körper und $ N/K$ ein Zerfällungskörper des Polynoms $ f_{n}=x^{n}-1 \in K[x]$ für ein $ n\in \mathbb{N}$ .

  1. $ N/K$ ist galoisch
  2. Wenn $ char K \nmid n$ , dann ist $ W_{A}=\{\zeta\in N\vert
f_{n}(\zeta)=0\}$ eine zu $ (\mathbb{Z},+)$ isomorphe zyklische Untergruppe von $ N^{\times}$
  3. Falls $ char K=p$ und $ n=p^{k}m$ mit $ ggT(p,m)=1$ , dann ist $ W_{n}\cong (\mathbb{Z}_{n},+)$ .

$ \zeta \in W_{n}$ heisst n-te Einheitswurzel . Falls $ W_{n}=<\zeta>$ , spricht man von einer primitiven Einheitswurzel .

Die Eulersche $ \phi$ -Funktion $ \phi: \mathbb{N}\rightarrow \mathbb{N}$ ist definiert durch $ \phi(n)=\vert\mathbb{Z}_{n}^{\times}\vert$

Es gilt:

  1. $ \phi(n)=\vert\{0 \leq m \leq n \vert ggT(n,m)=1\}\vert$
  2. Ist $ ggT(n,m)=1$ , dann ist $ \phi(n m)=\phi(n) \phi(m)$ .
  3. Sei $ n=p_{1}^{r_{1}}\cdot..\cdot p_{k}^{r_{k}}$ die Primfaktorzerlegung von n, dann gilt: $ \phi(n)=\prod_{i=1}^{k} p_{i}^{r_{i}-1}(p_{i}-1)$

Sei $ m \in \mathbb{Z}, n\in \mathbb{N}$ . $ <[m]>=(\mathbb{Z}_{n},+)
\Leftrightarrow [m]\in \mathbb{Z}_{n}^{\times}$ .

Sei $ K$ ein Körper, $ n\in \mathbb{N}$ , so dass $ char K \nmid n$ . Dann gibt es genau $ \phi(n)$ primitive n-te Einheitswurzeln. Sei $ \zeta \in W_{n}$ primitiv und $ r \in \mathbb{Z}$ . $ \zeta^{r}$ ist genau dann primitiv, wenn $ [r] \in \mathbb{Z}_{n}^{\times}$ .

Seien $ char K \nmid n$ und $ \zeta_{1},..\zeta_{\phi(n)}$ die primitiven n-ten Einheitswurzeln. Dann heisst $ \Phi_{n}:=\prod_{i=1}^{\phi(n)}(x-\zeta_{i})$ das n-te Kreisteilungspolynom , und ein Zerfällungskörper $ K^{(n)}$ von $ \Phi_{n}$ n-ter Kreisteilungskörper .

$ \mathbb{Q}^{(n)}/\mathbb{Q}$ ist eine endliche galoische Erweiterung mit $ [\mathbb{Q}^{(n)}:\mathbb{Q}]=\phi(n)$ .

Sei $ K$ ein Körper und $ n\in \mathbb{N}$ mit $ char K \nmid n$ . Ferner sei $ \zeta \in W_{n}$ primitv und $ K^{n}=K(\zeta)$ .

  1. $ K^{(n)}/K$ ist eine endliche zyklische galoische Erweiterung mit $ [K^{(n)}:K] \leq \phi(n)$ .
  2. Zu jedem $ \sigma \in Gal(K^{(n)}/K)$ existiert ein $ r_{\sigma}\in \mathbb{N}$ mit $ \sigma(\zeta)=\zeta^{r_{\sigma}}$ . Dabei ist $ [r_{\sigma}]\in \mathbb{Z}_{n}^{\times}$ unabhängig von $ \zeta$ eindeutig durch $ \sigma$ bestimmt. Die Abbildung

    $\displaystyle \Psi:
Gal(K^{(n)}/K)\rightarrow \mathbb{Z}_{n}^{\times}, \sigma \mapsto [r_{sigma}]$

    ist ein injektiver Gruppenhomomorphismus, der für $ K=\mathbb{Q}$ sogar bijektiv ist.

Es gilt:

  1. $ \Phi_{n} \in K[x]$ ist normiert und separabel, $ deg
\Phi_{n}=\phi(n)$
  2. Für $ K=\mathbb{Q}$ gilt $ \Phi_{n}\in \mathbb{Z}[x]$ und $ \Phi_{n}$ ist irreduzibel.
  3. $ x^{n}-1=\prod_{d\vert n,d>0}\Phi_{d}$
  4. Sei $ char K \nmid n$ Anwenden des kanonischen Homomorphismus $ \mathbb{Z}\rightarrow K$ transformiert das n-te Kreisteilungspolynom $ \Phi_{n}$ über $ \mathbb{Q}$ in das entsprechende Polynom $ \tilde{\Phi}_{n}$ über $ K$ .

Satz von Kronecker-Weber Sei $ L/\mathbb{Q}$ mit $ L \leq
\mathbb{C}$ eine endliche abelsche galoische Erweiterung. Dann existiert ein $ n\in \mathbb{N}$ mit $ L\leq \mathbb{Q}^{(n)}$ .